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Festival Pro – Meisterkonzerte

10. März 2020, 20:00

Preisgekrönte rumänische Musikerinnen und Musiker spielen zugunsten der Kinderhilfe Siebenbürgen e.V.
Mihaela Martin, Violine / Andrei Ioniţă, Violoncello / Daria Tudor, Klavier
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Andrei Ionita © Nikolaj Lund

Eintritt 28 Euro / erm.15 Euro
Vorverkauf über




In Kooperation mit Deutschlandradio Kultur und KuKuGKunst & Kultur Bad Godesberg e.V.
Mihaela Martin, Violine / Andrei Ioniţă, Violoncello / Daria Tudor, Klavier

Programm:

Joseph Haydn: Duett für Violine und Violoncello D-Dur Hob B:VI

Ludwig v. Beethoven: Klaviertrio D-Dur op.70 Nr. 1 (“Geistertrio”)

George Enescu: Sérénade lointaine für Klaviertrio

Radu Paladi: Rondo a capriccio für Klavier

Dmitrij Schostakowitsch: Klaviertrio Nr. 2 d-Moll op. 67

 


Mihael Martin © Marco Borggreve

Ein beziehungsreicher Abend an einem bedeutungsvollen Ort erwartet Sie im Rahmen der Reihe FESTIVAL PRO – Meisterkonzerte der Johannes -Wasmuth-Gesellschaft. Dort wo Haydn einst Beethoven unterrichtete, stellen drei preisgekrönte rumänische Spitzenmusiker ihr Können in den Dienst der guten Sache und stehen damit im Kontext der Vision einer universellen Mitmenschlichkeit, die auch Beethoven trieb – ein besonderer Beitrag zu seinem 250. Geburtstag.

Der Erlös des Abends geht an die Projekte von Jenny Rasche, deren humanistisches Engagement einem den Atem raubt. Seit 2002 ist sie unermüdlich im Einsatz für die Kinder in und um Sibiu, die meisten davon aus Roma-Familien, um diesen in folgenden Projektschwerpunkten zu einer unbeschwerteren und würdigen Kindheit zu verhelfen: Lernen und Essen im Nachhilfeprogramm – Lernzentrum Cisnadie – Das Kinderhaus – Hilfstransporte – Familienhilfe – Ferienfreizeiten. Unten finden Sie ausführliche Information zu den einzelnen Projektschwerpunkten.

Dass sich die Wasmuth-Gesellschaft mit einem Konzert für soziale Belange in Rumänien stark macht, hat vielfältige Hintergründe. Carmen Sylva, Fürstin aus dem Hause Wied (bei Neuwied), besang in Gedichten die Schönheit des Rheins und des Bahnhof Rolandseck (die angestammte Heimat der Wasmuth-Gesellschaft). Durch ihre Hochzeit  mit Prinz Karl Eitel Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen, der später als Karl 1. König von Rumänien inthronisiert wurde, wurde sie die Königin des Landes, das von da an von den Hohenzollern regiert wurde.

Johannes Wasmuth, Retter des Bahnhof Rolandseck und Initiator des Arp Museums, der übrigens auch in der Bonner Redoute Konzerte veranstaltete, hatte zeitlebens eine enge Beziehung zu den sog. Zigeunern, die in Rolandseck kampierten und musizierten. Mit der berühmten Wahrsagerin Buhela aus Remagen verband ihn eine enge Freundschaft.

Kinderhilfe Siebenbürgen e.V. – Was wir tun

Die Kinderhilfe für Siebenbürgen unterhält in und um Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien einen Projekt-Mix aus After-School-Programm (in Sura Mare und Cisnadie), Mini-Kinderheim plus Pflegefamilie und eine umfangreiche Familienhilfe.
Die Projekte werden von Jenny Rasche und ihrem Mann Philipp Rasche geleitet, die dafür mit ihrer Familie nach Rumänien gezogen sind.

Jenny Rasche schreibt:

„Lernen und Essen im Nachhilfeprogramm

Über 90 Kinder aus Sura Mare (nahe Sibiu) besuchen von Montag bis Freitag unser Projekt. Seit Dezember 2016 findet das Projekt nun in der Schule Sura Mare statt, so dass die immensen Fahrtkosten für uns entfallen.

Die Kinder erhalten ein Mittagessen, machen ihre Hausaufgaben und erhalten Nachhilfe durch Lehrer.

Die Erfolge sind sehr gut sichtbar. Kinder, die vorher keine Schule besucht haben, gehen nun regelmäßig. 2018 haben ALLE den Sprung in die nächste Klasse geschafft.

Inzwischen betreuen wir Kinder von der 1. bis zur 8. Klasse. 4 Kinder besuchen inzwischen das Gymnasium. Die Familien erhalten bei regelmäßiger Teilnahme der Kinder Lebensmittelhilfen.

Lernzentrum Cisnadie

Ein ähnliches Projekt wie in Sura Mare existiert auch in Cisnadie. Dort kommen täglich bis zu 60 Kinder nach der Schule zur Nachhilfe. Außerdem erhalten die Familien bei regelmäßiger Teilnahme ihrer Kinder Lebensmittel-Hilfen. Betreut werden die Kinder von Lehrern sowie Eugenia Czenter, die Mitglied im Partner-Verein Speranta si Zambet ist.

Das Kinderhaus

Manchmal reichen ein After-School und eine Familiennothilfe nicht aus. Kinder leben in hoffnungsloser Verwahrlosung, werden Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch. Babys werden im Krankenhaus gelassen, ihre Mütter verschwinden und holen sie nicht ab. Das Jugendamt hat keine Pflegeplätze und lässt sie einfach dort liegen. Sie vegetieren vor sich hin, werden niemals in den Arm genommen und können sich nicht entwickeln. Manchmal enden solche Schicksale mit dem Tod.

Im Kinderhaus leben bis zu 18 dieser Kinder. Als sie zu uns kamen, waren sie krank und in ihrer Entwicklung weit zurück. Manche Babys konnten weder lachen noch weinen, zeigten weder Durst- noch Hungergefühl. Es war, als hätten sie jegliche Hoffnung verloren.

Durch liebevolle Zuwendung, anständiges Essen und konsequente medizinische Versorgung holen wir diese Kinder zurück ins Leben. Kleine Wunder geschehen jeden Tag.

Das Jugendamt unterstützt uns teilweise. So wird für einige Kinder inzwischen Pflegegeld bezahlt (600 Lei – rund 120 Euro im Monat). Finanziert wird das Ganze über Patenschaften und Förderpatenschaften sowie sporadische Spenden.

Hilfstransporte

Der Verein organisiert zweimal im Jahr einen Hilfstransport nach Rumänien. Dafür werden vor allem im Landkreis Harz Sachspenden gesammelt (Kleidung, Geschirr, Kinderwagen, Schreibwaren, Hygieneartikel, Süßigkeiten, Spielzeug, Decken, Bettwäsche, Handtücher, Baumaterialien, Ranzen usw.) Ein Transport umfasst ca. 16 – 17 Tonnen Hilfsgüter.

Von den Hilfsgütern profitieren vor allem Familien in Sura Mare, Sibiu und Cisnadie. Die Verteilung erfolgt in Cisnadie in Zusammenarbeit mit dem von uns gegründeten Verein „Speranta si Zambet“ (Hoffnung und Lächeln). Weiterhin statten wir mit den Hilfsgütern unsere Projekte aus.

Familienhilfe

Die Familienhilfe ist individuell auf die jeweilige Familie abgestimmt. Es umfasst zum großen Teil die Ausgabe von Lebensmitteln, Zuschüsse für Medikamente und Winterholz.
Obdachlose Familien wurden zeitweise in Notunterkünften untergebracht. Für von Obdachlosigkeit bedrohte Familien wurden Mietzuschüsse gezahlt.

Weiterhin beraten die Mitarbeiter des Projekts die Familien hinsichtlich Hygiene, Erziehung, wirtschaftlicher Planung und Gesundheit und Familienplanung. Es wird Unterstützung gegeben, wenn z.B. Geburtsurkunden und Ausweise erstellt werden müssen oder Arztbesuche durchgesetzt, die oft auch einfach am mangelnden Verständnis der Eltern scheitern.

Frauen, die keine Kinder mehr möchten oder zumindest eine Pause einlegen wollen, unterstützen wir, indem wir Ihnen das Einsetzen einer Spirale finanzieren. 400 Frauen haben in den letzten 2,5 Jahren unser Angebot angenommen. So sind sie in der Lage, sich auch körperlich einmal etwas zu erholen und können sich um ihre Kinder wieder besser kümmern.
Zusätzlich wurde mit einem Baumaterial-Programm begonnen.

Ferienfreizeiten

Jährlich führen wir Ferienfreizeiten für 60 – 90 Kinder durch.
2013 waren 70 Kinder am Schwarzen Meer.
2014 gab es ein Ferienlager in den Bergen Rumäniens. Außerdem kamen 15 Kinder zu uns nach Deutschland, um mit uns unser 10jähriges Jubiläum zu feiern.
2015 gab es ein umfangreiches Ferienprogramm direkt in Sibiu, das über den ganzen Sommer lief.
2016 wurde wieder ein Ferienlager in den Bergen nahe Sibiu durchgeführt. 80 Kinder nahmen daran teil.
2017 gab es ein Ferienlager in Rumänien mit 100 Kinder und zusätzlich für 50 Kinder ein Ferienprogramm vor Ort.
Auch 2018 erholten sich 100 Kinder in den Ferienlagern in Rumänien und 32 in Deutschland.“

 Mihaela Martin
(* 1958 in Rumänien) ist eine rumänische Geigerin und Hochschullehrerin. Mihaela Martin absolvierte ihr Violinstudium bei Ştefan Gheorghiu, einem Schüler von George Enescu und David Oistrach. Als 1. Preisträgerin des „International Violin Competition of Indianapolis“ im Jahr 1982 debütierte sie bald darauf in der New Yorker Carnegie Hall und der Washingtoner Library of Congress. Sie trat mit dem BBC Symphony Orchestra, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Leipziger Gewandhausorchester, und dem Orchestre symphonique de Montréal als Solistin auf. Als Kammermusikerin spielte Mihaela Martin u. a. mit Martha Argerich, Elisabeth Leonskaja, Yuri Bashmet, Leon Fleisher, Menahem Pressler. Sie Primaria des „Michelangelo String Quartet“, wo sie zusammen mit Daniel Austrich, Nobuko Imai und Frans Helmerson auftritt. Sie unterrichtet als Professorin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, an der Musikhochschule Genf, und an der Kronberg Academy. Mihaela Martin hat das Rolandseckfestival mit großem Erfolg geleitet.

Andrei Ionuț Ioniță (* 1. Januar 1994 in Bukarest[1]) ist ein rumänischer Cellist. Ioniţă begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel und erhielt drei Jahre später den ersten Cellounterricht. Er erhielt zunächst seine Ausbildung an der Musikschule Iosif Sava in Bukarest bei Ani-Marie Paladi und studiert seit 2012 bei Jens Peter Maintz an der Universität der Künste Berlin. Andrei Ioniță spielte in Sälen wie dem Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, dem Herkulessaal München, dem Stadtcasino Basel, dem Mariinski-Theater in Moskau und der Carnegie Hall in New York. Neben vielen anderen Preisen gewann er den  Tschaikowsky Wettbewerb 2015.

Daria Tudor  wurde 1997 in Ploiesti, Rumänien geboren. Mit 4 Jahren begann sie Klavier zu spielen, unterrichtet von Anca Florentina Borcea. Von 2004 bis 2014 studierte sie bei Serban-Dimitrie Soreanu, Professor an der National University of Music und Adriana Bocăneanu. Professorin an dem National College „Dinu Lipatti“ in Bukarest.  2015 wechselte sie zur Universität der Künste in Berlin und studierte bei den Professoren Pascal Devoyon, Rikako Murata und  Björn Lehmann. Parallel dazu arbeitete Daria Tudor als Dozentin in den Klassen für zeitgenössischen Gesang bei den Professoren Axel Bauni and Eric Schneider, dazu als Klavierbegleiterin in den Celloklassen von Professor Konstantin Heidrich. Sie nahm teil an Festivals in Finnland, Deutschland und Österreich: “Alpenarte” – Schwarzenberg, Oktober 2018; “Kissinger Sommer” – Baden Kissingen, Juni 2017; “Mozartfest” – Würzburg, Juni 2016; “Crescendo” Festival – Berlin, Mai 2016, 2017

 

Mehr über die Kinderhilfe Siebenbürgen:

https://www.roma-kinderhilfe.de/

Details

Datum:
10. März 2020
Zeit:
20:00

Veranstaltungsort

La Redoute
Kurfürstenallee 1
Bonn – Bad Godesberg, 53177 Deutschland
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