Benefizkonzert des Michelangelo-Quartetts

 

Im Atelier von Michael Franke in  Wachtberg-Gimmersdorf fand initiiert von Beethovenplus e.V. und der Johannes-Wasmuth-Gesellschaft e.V. ein Benefizkonzert zugunsten von Musikprojekten im Heiligen Land statt.Bis jetzt wurden zwei Klaviere und ein Flügel für je eine Schule, ein Altenheim und ein Hospiz in Jerusalem und Bethlehem angeschafft. Neben Konzerten bekannter Pianisten werden edukative und karitative Kulturprojekte – auch in Kooperation mit dem Barenboim Said Music Centre – gefördert.

 

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Es spielte das Michelangelo-Quartett Kompositionen von Ludwig van Beethoven aus drei Schaffensperioden, die Streichquartette op. 18, No. 4,
op. 135 und das erste Razumovsky-Quartett op. 59, No. 1.
Die vier Musiker brillierten in kongenialem Zusammenspiel und feinsinniger Werkdeutung. Die hochkonzentrierten Zuhörer dankten mit begeistertem Applaus.

 

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Karnevalssonntag: Die Künstler machen nach dem Konzert bei einem Späßchen gerne mit.

 

Nach dem Konzert führte der Künstler Michael Franke durch seine Ausstellung
„Àntron, Etruskische Gottheiten zwischen Unterwelt und Ekstase, die Bildwerdung Europas“, die im vergangenen Jahr in Siena gezeigt wurde.
In seinen feinfarbig – abstrakten Bildern führt der Künstler in die etruskische Welt von Höhlen, Grotten und Hohlwegen, die die Erde mythologisch als Ort des Todes und der Auferstehung, als Ort des Göttlichen gesehen hat.

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Zwei dieser Bilder wurden auf Wunsch des Stadtdechanten Monsignore Schumacher als Fastentücher umgestaltet und werden in der Fastenzeit im Münster die dunkle und die helle Seite im Leben, Sterben und Tod versinnbildlichen.

Die erste Pressereaktion finden Sie hier:

http://www.bonnreport.de/unterhaltung.htm

 

 

 

Neujahrslunch

Neujahrslunch 2015 Am Sonntag, 25. Januar 2015, fand auf dem Kulturschiff am Brassertufer Pier Nr. 5, vor dem Hotel Königshof („Township“) der  Neujahrslunch der Johannes Wasmuth Gesellschaft statt.

Die ägyptische Pianistin Myriam Farid, Artist-in-Residence der Johannes-Wasmuth-Gesellschaft e.V. musizierte mit dem brasilianischen Bariton Marcelo der Souza Felix. Es erklangen Lieder von Chopin, Ravel und Brahms.

Dr. Helmut Neumann, 1. Vorsitzender der Johannes-Wasmuth-Gesellschaft e.V. stellte die Vorhaben der Gesellschaft für das Jahr 2015 vor.

Marianne Hofmann und Andreas Loesch erläuterten die Themen der nächsten Talkrunden

Marianne Hoffmann: Studium Romanistik, Kunstgeschichte, ev. Theologie in Bonn und Mainz. Freiberufliche Kunstpublizistin seit 25 Jahren u.a. für „Die Welt“ , die Mainzer Allgemeine Zeitung, verschiedene Onlinemedien. Auch als Kuratorin für verschiedene Ausstellungen (z.B. „Fluxus Virus“)

Andreas Loesch Studium der Germanistik, Politologie, Geschichte und ev. Theologie in Frankfurt/Main Berufliche Praxis beim ZDF, der Hessischen Landeszentrale sowie der Bundeszentrale für Politische Bildung und als Kulturreferent im kommunalen Dienst. Vorstandsvorsitzender „Festival junger Künstler Bayreuth“ und des Richard-Wagner-Verband Bonn-Siegburg e.V.; Vorstandsmitglied kultureller Netzwerke im In-und Ausland; Projektbeauftragter der Beethoven Summer School der Wasmuth-Gesellschaft

Anschließend bestand die Möglichkeit des gemeinsamen Lunches auf dem Schiff .

Interview von Cornelia Rabitz mit Torsten Schreiber

Das erste Jahr Wasmuth-Gesellschaft ist herum: Welche Bilanz kann man ziehen?

TS: Die Idee zur Gründung eines Vereins, der sich des Wasmuth-Erbes annimmt, hatte ich schon lange. Den letzten Anstoß gab ein Konzert im Mai 2013 – das fand im ehemaligen Wohnhaus von Wasmuth statt, Michael Barenboim spielte. Danach sagte die bekannte Bad Godesberger Kunstmäzenin Irene Diederichs zu mir: „Worauf wartest du eigentlich noch? Lass uns loslegen!“

Vor gut einem Jahr hat sich dann ein Kreis von engagierten, interessierten Menschen zusammengefunden, darunter das Ehepaar Gundelach, Pater Friedhelm Mennekes sowie Stefania Adomeit. Wir alle wollten, dass das Erbe von JW nicht in Vergessenheit gerät, schließlich sind Wasmuths Ideen von Völkerverständigung, von der Förderung junger Musiker, von einem Künstlerbahnhof Rolandseck auch nach Wasmuths Tod und gerade heute aktuell. Wir haben also die Gesellschaft gegründet und dann gleich eine ganze Reihe von Veranstaltungen organisiert, Konzerte, Workshops, Benefizveranstaltungen.

Derzeit haben wir schon 90 Mitglieder – plus einige prominente Ehrenmitglieder wie Martha Argerich, Elisabeth Leonskaja, Guy Braunstein, Ohad Ben Ari sowie Daniel und Michael Barenboim. Der amerikanische Architekt Richard Meier – der das Arp-Museum gebaut hat – hat die Ehrenmitgliedschaft angenommen, sie wird ihm in diesem Jahr offiziell verliehen.

Woher kommen diese Mitglieder, wer interessiert sich heute für Johannes Wasmuth und sein Erbe?

TS: Das sind Leute, die ihn noch persönlich kannten und bis heute als großen Kunstförderer und Musikmanager schätzen, es sind Menschen darunter, die die Musiktradition in Rolandseck bewahren wollen, junge Künstler unterstützen möchten und hinzu kommen solche, die das Projekt im alten Rheinhotel Bellevue interessant und förderungswürdig finden.

Was ist eigentlich das Besondere an der Wasmuth-Gesellschaft, was zeichnet sie aus, unterscheidet sie vielleicht von anderen, ähnlichen Initiativen? S

TS: Sie lebt vom ganz persönlichen Engagement vieler Menschen, die sich kümmern. Die für die Künstler kochen und backen, ausländische Gäste persönlich betreuen, vom Flughafen abholen, sie herumfahren. Unsere Mitglieder bereiten im Hotel Bellevue den Raum vor für die Konzerte, sie kommen mit Putzeimer und Staubsauger, sie spenden Geschirr, stiften Wein, verschicken Einladungen und Programme. Sie sind im besten Sinne die spirituellen Erben von Johannes Wasmuth.

Stichwort Rheinhotel Bellevue: Es gab im Jahr 2014 die erwähnten Veranstaltungen dort, wie soll es dieses Jahr weitergehen?

TS: Wir brauchen nicht nur eine Lobby, um sein Vermächtnis zu pflegen und zu erhalten, wir brauchen auch einen Ort. Da ist zunächst einmal Rolandseck – das Arp-Museum – als Musikstandort aber auch das alte Hotel Rheingold, in privatem Besitz, das uns wegen seiner Lage, der Geschichte und der Möglichkeiten, die es bietet als geeignet erschien. Wir haben es 2014 für einige Monate mieten können, die einstige Hotelhalle mit Hilfe vieler Vereinsmitglieder gesäubert und hergerichtet, es wurde ein Gerüst eingezogen, denn das Gebäude ist doch recht baufällig und dann haben wir losgelegt:

Klavierabende, Auftritte von Kammermusik-Ensembles, eine Summer School für junge Talente aus Ramallah, die uns Daniel Barenboim vermittelte – den ganzen Sommer über war etwas los. Auch auf der Wiese zum Rhein hin, die wir nutzen durften. Während des Rolandseck-Musikfestivals im Juli 2014 diente das Hotel den Musikern als Aufenthalts-und Probenraum, das kam bei allen sehr gut an. Unsere Gäste haben den Raum quasi für sich adoptiert.

Der alte Hotelbau ist mehr als nur ein origineller Veranstaltungsort, er ist auch Raum fürs Soziale, für Kontakte und Begegnungen gewesen. Das wollen wir fortsetzen.

Dabei soll es ja nicht bleiben – Ihr Traum ist ja, die obere Hoteletage zu Künstler-Appartments auszubauen. Eine Wohnung nebenan wurde ja bereits hergestellt.

TS: Ja, das war eine tolle Sache, wir haben schon sehr früh eine Wohnung mieten können für ein Artist-in-Residence-Programm. Und wir haben auch rasch die erste Stipendiatin gefunden, Myriam Farid, eine Pianistin mit ägyptischen Wurzeln, die in Kanada lebt und sich in der „Wasmuth-Wohnung“ seit einem guten Jahr aufhält. Sie kann dort üben, sie gibt Konzerte und Recitals.

Sie haben die Villa Wasmuth, das ehemalige Wohnhaus des Mäzens, erwähnt. Dieses Haus gehört aber nicht zur Wasmuth-Gesellschaft. Warum eigentlich?

TS: Nein, die Villa wird durch das Beethovenhaus genutzt. Hierzu muss man wissen, dass sein materielles Erbe – seine Sammlung, das Haus – vom Arp-Verein verwaltet wird. Dieser hat die Villa dem Beethovenhaus überlassen, obwohl es meines Wissens keine enge Verbindung von Wasmuth zum Beethovenhaus gab.

Martha Argerich hat in einem Brief zusammengefasst, was eine Nutzung im Sinne Wasmuths bedeuten koennte. Ich hatte selbst vor längerem mehrmals Interesse an der Villa bekundet, leider bin ich auf taube Ohren gestoßen. Ich wünsche mir aber mit vielen Vereinsmitgliedern hier eine einvernehmliche Lösung, möglicherweise in Kooperation mit dem Beethovenhaus, die bislang bedauerlicherweise nicht zu Stande gekommen ist. Ebenso verfügte Wasmuth testamentarisch eine Stiftung für junge vor allem jüdische Musiker . Hier wären wir dem Erbnehmer, dem Arp Verein, gerne bei der Stiftungsarbeit behilflich.

Wie soll es nun weitergehen, was sind die Pläne für 2015 und vielleicht darüber hinaus?

TS:  Konzerte und Veranstaltungen, Workshops und Beethoven Summer School stehen auch weiter auf unserer Agenda. In den ersten Monaten dieses Jahres bieten wir eine Reihe von Kulturgesprächen zu aktuellen Themen an. (Link: Termine und Themen hier). Es gibt eine Reihe prominenter Künstler, die uns unterstützen wollen. Auch das Rheinhotel Bellevue können wir für die Sommermonate wieder mieten. Alles hängt nun davon ab, wie es mit dem Musikprogramm in Rolandseck generell weiter geht. Das Arp-Museum, wo die Musik ja bislang angesiedelt war, soll sich künftig ausschließlich auf die Bildende Kunst konzentrieren. Die Musik soll komplett in die Verantwortung der Wasmuth-Gesellschaft überführt werden. Das ist für uns natürlich eine Herausforderung.

Fragen der zukünftigen Struktur, der Organisation und vor allem der Finanzierung werden derzeit beraten und verhandelt.

Die Fragen stellte Cornelia Rabitz

Foto © Marie Zimmermann

Benefizkonzert für UNICEF

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Die Künstler mit Frau Dr. Eva-Maria Hertkens von UNICEF, Dr. Oliver Kornhoff und Torsten Schreiber

Azmeh-Leuchter-10-12-2014-4Kinan Azmeh (Klarinette) und Manfred Leuchter (Akkordeon) haben am 18. Dezember 2014 im Arpmuseum ein Benefizkonzert für syrische Flüchtlingskinder gegeben.
Dieses Konzert erfolgte in Kooperation zwischen der Johannes Wasmuth Gesellschaft und dem ArpmuseumBahnhof Rolandseck.

Zwei Ausnahmekünstler stellen ihre Kunst an diesem Abend in den Dienst der guten Sache. Der syrische Klarinettist und Komponist Kinan Azmeh trifft musikalisch auf den d utschen Akkordeonisten Manfred Leuchter. Gemeinsam präsentieren die beiden eigene Kompositionen, die die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation sprengen, auf dem Hintergrund verschiedenster Musikgenres wie der arabischen Musik, der klassischen Musiktradition und dem Jazz. Für die beiden Musiker sind ihre Instrumente die Mittel zur Kommunikation miteinander. Sie gehen dabei mit den klanglichen Möglichkeiten an die Grenzen ihrer Instrumente.

Azmeh und Leuchter sind als Gäste in den Bands des jeweils anderen häufig aufgetreten. Sie haben zusammen in Tourneen in Europa und dem Mittleren Osten konzertiert. Das Album „9days ofSolitude“ wurde 2006 in Syrien aufgenommen. Es war eine Zusammenarbeit zwischen Kinan Azmehs syrischem Trio“Hewar“und Manfred Leuchters deutschem Trio.

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Sonderkonzert mit Radu Lupu

Radu Lupu 12 14 ehefrau torstenRadu Lupu12 14 mit EhefrauAufgrund seiner innigen Verbindung mit Johannes Wasmuth hat Radu Lupu, der nur höchst selten in der Öffentlichkeit musiziert, ein Sonderkonzert im Festsaal des Bahnhofs Rolandseck gegeben. Dieses Konzert wurde initiiert durch den künstlerischen Leiter der Johannes Wasmuth Gesellschaft, Torsten Schreiber, in Kooperation mit dem ArpMuseum Bahnhof Rolandseck. Radu Lupu spielte im ersten Teil des Programms Variationen von J. Brahms, L. v. Beethoven und W. A. Mozart, nach der Pause die Sonate G-Dur, D 894 von F. Schubert. Das Publikum –darunter einige junge Pianisten- war hingerissen von seinem Spiel und seiner Deutungskraft. Als Zugabe das Impromptu Nr. 4 Op 90 von Schubert. Radu Lup 12 14 2

Benefizkonzert von Elena Bashkirova

Benefiz Baschkirova 2014 2In der Kölner Villa von Almuth Becker-Löhr gab Elena Bashkirova am 9. Dezember 2014 ein Benefizkonzert. für die Johannes Wasmuth Gesellschaft. Sie spielte Kompositionen von Liszt, Mozart, Tschaikovsky und Albeniz. Die zahlreichen Zuhörer waren begeistert von der künstlerischen Aussage und Leistung, aber auch von der erfrischenden Natürlichkeit und Herzlichkeit der Künstlerin. Benefiz Baschkirova2014Benefiz Baschkirova 2014 3

Erinnerung an Johannes Wasmuth

„Ein großzügiger Mensch und ein Freund Israels“
Hagai Shaham und Arnon Erez erinnern sich an Johannes Wasmuth

Musik trifft Kunst: Benefizkonzert an einem ungewöhnlichen Ort. Das Trio Shaham-Erez-Wallfisch trat im Atelier des Bonner Malers Michael Franke auf. Ein Hörgenuss vor leuchtend großformatigen Bildern. Und eine Gelegenheit, Erinnerungen auszutauschen.

Haydn, Beethoven, Brahms und zum Schluss noch eine Prise Mendelssohn als Zugabe – Klaviertrios vom Feinsten, perfekt gespielt, voller Schwung und Eleganz. Arnon Erez (Piano), Hagai Shaham (Violine), Raphael Wallfisch (Cello) waren kurz vor einer Tournee durch europäische Städte ins Bonner Umland gekommen und bereiteten den Zuhörern – Mitglieder der Wasmuth-Gesellschaft und Freunde der Familie Franke – einen Abend der Extraklasse. Gastgeber Michael Franke, der nur wenige Stunden zuvor erst von einem einjährigen Studienaufenthalt aus Italien zurückgekehrt war, hatte das geräumige Atelier noch mit ganz frischen malerischen Eindrücken ausgestaltet, Bilder von großer Farb- und Leuchtkraft, viele davon inspiriert durch die Kunst der antiken Etrusker.

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Im Atelier Franke nach dem Konzert

Es gab an dem Wochenende aber auch Gelegenheit, die Musiker anderswo zu treffen – beim nächtlichen Essen in privatem Kreis, beim Imbiss im alten Rheinhotel Bellevue und schließlich in einem gemütlichen Godesberger Lokal. Und immer war dabei auch von einem die Rede, der schon lange nicht mehr unter den Lebenden weilt: dem Impresario und Konzertveranstalter Johannes Wasmuth.

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Die Künstler in einer Godesberger Kneipe

 

Hagai Shaham und Arnon Erez trafen ihn 1981 zum ersten Mal, sie waren fünfzehn und von Wasmuth nach Deutschland eingeladen worden: „Meine erste Auslandsreise“, erinnert sich der Violinvirtuose, „ Chaim Taub hat das Israel Philharmonic Orchestra dirigiert und ich habe mitgespielt“. „Wir haben Musik mit verschiedenen Leuten gemacht, auch Trio gespielt“, ergänzt Erez, „ Hagai und ich sind ganz alte Freunde!“ Freilich – die Kommunikation war nicht immer einfach damals. Wasmuth habe kein Englisch gesprochen – aber sein einnehmendes Wesen und, vor allem, sein Lächeln habe vieles wettgemacht. „Er war warmherzig, großzügig und freundlich“, schildert Hagai Shaham seine Eindrücke. Und er hatte offenkundig ein Herz für schüchterne Teenager aus Israel:“ Es gab ja immer Empfänge, nach den Konzerten, da durfte ich dann sogar Champagner trinken!“

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Torsten Schreiber und Arnon Erez

 

Für die jungen Musiker hatte Wasmuth ideale Bedingungen geschaffen: „Er hat Tourneen für uns organisiert und wir konnten mit berühmten Künstlern zusammen spielen und auftreten, die Konzerte waren immer voll.“ Erez erinnert sich daran, dass sein Freund Hagai einmal in einem Quintett mit Pinchas Zuckerman musizierte. Johannes Wasmuth sei aber auch ein meisterhafter Strippenzieher gewesen. Er habe Menschen zusammen gebracht und mit großer Eloquenz Künstler bewogen, in seinen Konzerten aufzutreten. Und offenkundig hatte er auch ein Talent zum Verhandeln, wenn es um finanzielle Dinge ging. Das erfuhr vor vielen Jahren eine Freundin von Hagai Shaham: Sie hatte bei Sponsoren eines großen deutschen Unternehmens eine Zuwendung von 1000 Mark ergattert und berichtete Wasmuth bei einer zufälligen Begegnung im Aufzug freudestrahlend davon. Wasmuth, der ebenfalls bei dem Unternehmen vorgefühlt hatte, sagte „Toll. Aber ich hab eine Million bekommen!“
Johannes Wasmuth war ein Förderer der Künstler, und gleichzeitig, wie die beiden israelischen Musiker betonen, auch ein Kosmopolit im besten Sinne. Er habe Menschen aus vielen verschiedenen Ländern zusammengebracht, aber seine besondere Zuneigung habe Israel gegolten: „Er war ein großer Freund unseres Landes“, erinnern sich Shaham und Erez. Wasmuths Engagement für das kleine Land im Nahen Osten war damals etwas Besonderes, die kulturellen Kontakte dorthin gehörten noch nicht zur politisch-gesellschaftlichen Routine.
Die Gründung der Wasmuth-Gesellschaft mit ihren kulturellen Aktivitäten finden sie gut. Das in die Jahre gekommene Hotel Rheingold Bellevue mit dem Arp-Museum in der unmittelbaren Nachbarschaft – für sie ein idealer Ort, um die Traditionen Wasmuths fortzusetzen. Nicht um ihm zu huldigen wie einem leblosen Denkmal, nein: „Dieser Ort könnte eine Brücke werden, dieser Ort lebt und sollte weiter lebendig bleiben.“

Autorin: Cornelia Rabitz
Fotos: Jürgen Hube