Das ersteMitgliederkonzert dreier Gesellschaften war eine „Hommage an Franz Liszt“
“Harmonies poétiques et religieuses”
10 Klavierstücke von Franz Liszt nach Texten von Alphonse de Lamartine
Stadt und Region Bonn spielen eine wichtige Rolle im Leben von Franz Liszt. Er lebte in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts mehrere Sommermonate auf der Insel Nonnenwerth und war Initiator für das Bonner Beethovenfest und Denkmal 1845.
Drei Bonner Gesellschaften (CH, JWG, RWV) veranstalten zum ersten Mal gemeinsam ein Konzert und würdigen damit die Bedeutung von Franz Liszt für die Entwicklung des Musiklebens in Bonn und Umgebung.
Der Solist des Abends ist der international sehr bekannte Pianist Michael Korstick, der auf Initiative des künstlerischen Leiters der JWG, Torsten Schreiber, gewonnen werden konnte. Korstik gewann schon mit 11 Jahren den 1. Preis bei „Jugend musiziert“, danach studierte er in Köln, Hannover und an der berühmten Juilliard School in New York. 1983 war er Sieger des “Bundesauswahl Konzerte junger Künstler”.
Heute ist Korstick einer der weltweit wichtigsten Interpreten für die Klavierwerke von Beethoven und Liszt. Er hat 120 Klavierwerke aller Epochen im Repertoire und 40 CDs bei 5 Labels aufgenommen. Bislang sechsmal, zuletzt 2014, erhielt er den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Korstick lebt in Linz/Donau und ist Professor an der Anton-Bruckner- Privatuniversität.
Beim 3. Abonnementkonzert der Wasmuth-Gesellschaft war das Duo Mirijam Contzen und Tobias Bredohl in den Räumen des Arp Museums zu Gast.
Nach der „Regenlied“-Sonate, die Johannes Brahms im Andenken an den frühverstorbenen Felix Schumann, dem Sohn von Clara und Robert Schumann, komponiert hat, stellte der Komponist Stefan Heucke seine 2. Sonate für Violine und Klavier vor. In ihr versteckt sich eine liedhafte Melodie, die den Komponisten nicht mehr losließ und der er sozusagen diese heitere Sonate gewidmet hat. Nach der Pause folgte die Sonate Es-Dur op. 18 von Richard Strauß, die zeitgleich mit den symphonischen Dichtungen „Macbeth“ und „Don Juan“ entstand.
Das begeisterte Publikum erklatschte sich als Zugabe die „Sicilienne“ von Maria Theresia von Paradis.
Rezension von Irena Wachendorf
Feinsinnige Romantik
Der Johannes Wasmuth Gesellschaft war es gelungen, für das 3. Abonnenten Konzert die Geigerin Mirijam Conzen und ihren Klavierbegleiter Tobias Bredohl für einen Violinsonatenvortrag im Arp- Museum zu gewinnen. Eröffnet wurde der Abend mit Johannes Brahms sogenannter „Regenlied Sonate“ op 78 in G-Dur. Dieses Werk weist dem Klavier einen gewichtigen Part zu, den Bredohl sensibel und klangschön zu meistern wusste, ohne den feinseidigen, romantischen Ton von Mirijam Conzen zu bedrängen.
Die Sonate Nr. 2 des 1959 geborenen Komponisten Stefan Heucke stand kaum im Zeichen neutönender Avantgarde. Vielmehr überraschte die Komposition die Zuhörer damit, dass sie die Klangfarben der Spätromantik wiederfinden konnten sowie rhythmische Elemente, die stark an Prokofiew und Schostakowitsch erinnerten. Originell, das Scherzo, welches allein ein virtuoser Pizzicato-Satz war. Der letzte Satz mündete in einer Melodie in A-Dur.
Den Abschluss bildete die Sonate von Richard Strauss op 18 in Es-Dur. Ein schwelgerisches Werk von großer Dichte. Mirijam Conzen formte auch dieses mit einem ausgesuchten Schönklang, jeden Ton mit einem schnellschwingenden Vibrato versehend, niemals zu exzentrischen Ausbrüchen neigend, ganz im Sinne bester Konvention tradierter Interpretation. Leider trübte den Genuss ein Dauerton im Raum, den die Klimaanlage verursacht sowie ein knarzendes Podium. Das Publikum dankte den Künstlern mit langanhaltenden Applaus.
Das Michelangelo QuartettMit Elena Bashkirova und Michel LethiecDas unglaubliche Music-Comedian Duo Carrington – BrownUmtrunk mit Wasmuth Freunden nach dem Konzert
Seinen 70. Geburtstag feierte der in Bonn ansässige, international tätige Cellist Frans Helmerson mit einem Festkonzert im Arp Museum Bahnhof Rolandseck. Zahlreiche Schü-ler und musikalische Weggefährten spielten für ihn und mit ihm: Elena Bashkirova (Klavier), Ivan Monighetti (Violoncello), Michel Lethiec (Klarinette), das Michelangelo String Quartet und viele andere….darunter Schüler von Helmseron wie Benedict Klöckner und Gabriel Schwabe. Es erklang Musik von Haydn, Penderecki, Beethoven, Villa-Lobos und Piazolla.
Als Überraschungsgeschenk seiner Frau, der Geigerin Mihaela Martin, präsentierte das Music-Comedy-Duo Carrington-Brown ein Feuerwerk von musikalischen Parodien aus Klassik, Pop, Jazz, Oper bis Bollywood. Riesenapplaus!
Frans Helmerson: Gewinner vieler renommierter Preise und Wettbewerbe, überzeugter Pädagoge und passionierter Kammermusiker – viele weitere Attribute ließen sich für Frans Helmerson finden, der über 60 Jahre Cello spielt und dessen 70. Geburtstag er in Rolandseck feiert. Er wurde in Schweden geboren und erhielt seine Ausbildung zunächst bei Guido Vecchi in Göteborg, anschließend bei Giuseppe Selmi in Rom und William Pleeth in London. Großen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatten außerdem Ser-giu Celibidache und sein Förderer Mstislav Rostropovich. 1971 gewann er einen der renommiertesten Mu-sikpreise für Cellisten, den Cassadó-Wettbewerb in Florenz. Frans Helmerson spielt mit vielen namhaften Orchestern und erhält für seine Konzerte und Einspielungen hervorragende Kritiken. Seine Liebe zur Kammermusik ist ein weiterer wichtiger Motor für seine musikalischen Aktivitäten. Er ist regelmäßig bei den wichtigsten Europäischen Festivals zu Gast (Verbier, Pablo Casals-Festival, Ravinia Festival), und über viele Jahre war er künstlerischer Leiter des „Umea-Korsholm International Chamber Music Festival“. 2002 gründete er mit Mihaela Martin, Stephan Picard und Nobuko Imai das Michelangelo String Quartet. Er unterrichtete mehrere Jahre an den Musikhochschulen in Köln und in Madrid. Seit 2011/12 ist er als Gast-professor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin tätig. Er ist Dozent an der Barenboim-Akademie Berlin. Er spielt ein Cello von Domenico Montagnana (1690-1750).
Preis im Geiste Beethovens an Aeham Ahmad, Musiker aus Syrien – 25.10.2015
In Kooperation mit AsA e.V. (Ausbildung statt Abschiebung) Ein erster Preis im Geiste Beethovens wird an den syrisch-palästinensischen Musiker Aeham Ahmed verliehen. Der 27-jährige Flüchtling hatte bis vor kurzem den grausamen Umständen im palästinensischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus mit seiner Musik getrotzt. Im sowohl von ISIS als auch von den Truppen Assads abgeriegelten Lager herrschen große Hungersnot und Typhus. Von ehemals 150.000 Einwohnern sind 15.000 verblieben. Aeham Ahmed ist monatelang mit seinem Klavier auf einem Karren durch die zerbombten Straßen gefahren und hat mit seinen Liedern Menschlichkeit und Würde zu den verbliebenen Bewohnern, vor allem zu unter Hunger leidenden Kindern, gebracht. Die ISIS verbrannte sein Klavier. Seit Beginn des Monats ist er in Deutschland nach einer abenteuerlichen Flucht. Seine Frau und seine Söhne sind in Damaskus. Der 1988 geborene Ahmad hat Musik in Homs und Damaskus studiert. Seit einer Handverletzung durch eine Granate hat er keine klassische Musik mehr gespielt, beginnt aber damit jetzt wieder. Die Texte zu seinen Liedern für die Menschen im Lager hat er nicht selten selbst verfasst. Mit seinem Vater hat er eine Instrumentenbauwerkstatt betrieben. Der Internationale Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion ist eine Initiative von Torsten Schreiber unter Mitarbeit von Andreas Loesch, angefacht von Beethovens Worten „Wohl tun wo man kann, Freiheit über alles Lieben“. 2016 soll er erstmals in Bonn vergeben werden. Aufgrund der speziellen Situation mit den Flüchtlingen und des überragenden Einsatzes von Aeham Ahmad haben sich einige Musiker auf Vorschlag von Torsten Schreiber entschieden, bereits jetzt diesen Preis im Geiste Beethovens an Aeham Ahmad zu verleihen. Es sind Musiker, die im Kontext der Völkerverständigung unterwegs sind und /oder einen besonderen Bezug zur Region Bonn haben: der syrische Klarinettist Kinan Azmeh, Mitglied im Silk Road Projekt von Yo Yo Ma, der palästinensische Pianist Karim Said, Mitglied im West-Eastern Divan Orchestra, der Solocellist des Beethovenorchesters Christian Brunnert, der Bratscher Nils Mönkemeyer, die Pianistin Elena Bashkirova, Festivalleiterin in Jerusalem und Berlin, die beiden in Bonn lebenden , international tätigen Musiker Mihaela Martin (Violine) und Frans Helmerson (Cello), beide Dozenten an der Barenboim-Akademie Berlin, die bekannte Bonner Jungpianistin Luisa Imorde und Kai Schumacher, Pianist im Bereich Klassik, Rock, Pop, Jazz, Elektro. Unterstützt wird dieser Preis von seinem Initiator Torsten Schreiber, künstlerischer Leiter der Wasmuth-Gesellschaft und 1. Vorsitzender von Beethovenplus e.V. , von Wolfgang Grießl, Präsident der IHK Bonn-Rhein-Sieg, Andreas Loesch, Präsident des Festivals Junger Künstler Bayreuth und Vorstandsmitglied mehrerer Kulturgesellschaften in Bonn, Hans-Jürgen Stryck, Präsident des Colloquium Humanum , Karin Ahrens, 1. Vorsitzende von Ausbildung statt Abschiebung e.V. (AsA) . Für den Beethovenpreis 2016 werden neben den genannten Musikern Persönlichkeiten aus den Bereichen Menschenrechte, Kultur, Internationales, Wirtschaft, Politik u.a. in die Jury eingeladen. Die Verleihung an Aeham Ahmad wird noch in diesem Jahr in Bonn in einem Benefizkonzert für den von Bundespräsident Gauck ausgezeichneten Verein AsA e.V. (www.asa-bonn.org) stattfinden, zugunsten der Flüchtlinge in der Beethovenstadt. Daran werden syrische, palästinensische und andere Musiker teilnehmen. Es findet in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur statt. Kontakt: Torsten Schreiber: toschreiber@yahoo.com / schreiber@arpmuseum.org / info@wasmuthgesellschaft.de, Tel. 01791171141 – Andreas Loesch: alp.loesch@gmail.com, Tel : 01788539559
Jörn Badenhoop (Beirat AsA), Torsten Schreiber (Initiator des Preises), Aeham Ahmad (Preisträger), Karin Ahrens (1. Vorsitzende AsA), Christian Brunnert (1. Solocellist Beethovenorchester)
Brahms: Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 9
Schumann: Fantasie C-Dur op. 17
Mit der diesjährigen September-Ausgabe, der Nr. 300, wird der Köln-Bonner Musikkalender 30 Jahre alt. Der runde Geburtstag soll gebührend und – natürlich – musikalisch gefeiert werden.
Verena Düren gratuliert dem Musikkalender zum 30jährigen Jubiläum.
Dafür konnte der französische Ausnahmepianist Eric Le Sage für ein Klavierrezital gewonnen werden. Le Sage war bereits mehrfach als Kammermusiker beim Rolandseck-Festival zu Gast. Für die Gesamteinspielung des Schumann’schen Klavierwerks wurde er mit dem renommierten „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet und auch seine aktuelle Aufnahme der letzten drei Klaviersonaten Beethovens überzeugte Kenner und Publikum.
Eric Le Sage im historischen Festsaal des Bahnhofs Rolandseck
Sie ist vor kurzem achtzehn geworden – Geige aber spielt sie seit sie drei ist. Mittlerweile hat Judith Stapf eine viel versprechende Karriere gestartet. Beim Konzert für die Mitglieder der Wasmuth-Gesellschaft zeigte sie Proben ihres großen Talents.
Nein, Expertin für Märchen und Zauberisches sei sie eigentlich nicht, berichtet die junge Geigerin: „Harry Potter, ja den find‘ ich gut – aber in den Filmen gibt es keine Musik für Violine.“ Doch wer gründlich sucht, stößt im Bereich der klassischen Musik auf genügend Stoff. Unter dem Motto „Märchen, Mythen und Legenden“ hat Judith Stapf gemeinsam mit ihren Eltern ein Programm entworfen. „Wir machen das einmal im Jahr, ein Themenkonzert“, erzählt sie bei ihrem Auftritt im Muffendorfer Kelterhaus, das auch dieses Mal wieder von Mäzenin Irene Diederichs zur Verfügung gestellt worden ist. Überhaupt: „Musik ist das Gemeinsame, das Verbindende bei uns zu Hause“. Mutter Silke Stapf ist Sängerin, Vater Wolfgang Klein-Richter Pianist, und er begleitet die Tochter an diesem Tag auch am Flügel. „Judith ist der Mensch, mit dem ich am längsten musiziere, das ist doch etwas ganz Besonderes. Dieses Mal freilich nur als Ersatz. Ihr eigentlicher Begleiter ist erkrankt, da bin ich eingesprungen“, erläutert er.
Judith, ihr Vater und Cornelia Rabitz bei der Vorbereitung
Bilder im Kopf
Vater und Tochter entpuppen sich bei ihrem Auftritt als kongeniales Duo. Seien es die romantischen „Märchenbilder“ von Robert Schumann, die gefühlvolle „Legende“ von Henryk Wieniawski, Karol Szymanowskis ausdrucksstarker „Mythos des Narcissos“ oder die temperamentvolle Vertonung des Märchens vom „Goldenen Hahn“ durch Nikolai Rimsky-Korsakoff – bis hin zu Erich Wolfgang Korngolds bildstarken Stücken zu Shakespeares „Viel Lärm um nichts“: Das Programm ist geprägt von einem Reichtum an Klängen und Farben, die junge Geigerin entlockt ihrem Instrument zarte wie lebhafte Töne und brilliert zugleich mit virtuoser Technik. „Ich möchte mit diesem Programm Bilder im Kopf entstehen lassen“, hat sie zu Beginn gesagt. Das ist ihr zweifellos gelungen. Denn Judith Stapf tritt nicht nur als großartige Violinistin auf – sie hat auch die Rolle der Moderatorin übernommen und erläutert so unterhaltsam wie informativ die den Kompositionen zugrunde liegenden Geschichten.
Üben, üben, üben
Dass hinter einem solchen Konzert nicht nur Freude am musikalischen Märchen steckt, sondern auch sehr viel Arbeit kann sich wohl jeder im Raum vorstellen. „Ich übe normalerweise ungefähr drei Stunden am Tag, das ist vielleicht nicht übermäßig viel, aber ich habe für das Studium an der Kölner Musikhochschule auch zu tun und außerdem bleibt so zumindest gelegentlich etwas Freizeit, zum Beispiel, um Freunde zu treffen. Vor großen Konzerten mit Orchester übe ich mehr“. Lampenfieber kennt die junge Musikerin kaum. Ein bisschen vor großen Auftritten, meint sie, aber wenn sie die Bühne betrete sei es meist schon vorbei. Außer bei Wettbewerben – da sei die Anspannung doch größer, denn die Konkurrenz befinde sich ja in unmittelbarer Nähe: „Natürlich guckt man dann rechts und links, aber letzten Endes stellt man fest: Aufgeregt sind alle. Und alle bangen gleichermaßen um die Ergebnisse.“ Wettbewerbe sind ohnehin nicht alles, ergänzt auch Wolfgang Klein-Richter: „Schon mancher, der einen ersten Platz gewonnen hat, ist schnell wieder in der Versenkung verschwunden. Andere dagegen, die auf den hinteren Rängen gelandet sind, schaffen den Durchbruch.“
Judith Stapf und Cornelia Rabitz beim Konzertgespräch
Tournee nach Polen
Judith Stapf hat Preise gewonnen und sie ist bereits viel unterwegs, zu Meisterkursen, Workshops, Auftritten mit Kammermusik-Ensembles und Orchestern. Im Oktober geht sie auf ihre erste Konzerttournee: „Mit einem großen Orchester, nach Breslau, Danzig, Krakau und Warschau, das ist schon etwas Besonderes!“, freut sich die junge Musikerin. Begleitet wird sie vom Orchester der nordrhein-westfälischen Landesregierung Düsseldorf. Polen ist für sie seit ihrer Kindheit ein ganz besonderes Land: „Vor sieben Jahren habe ich einen Zeitzeugen kennen gelernt, der hat in der Nazizeit schon als 13jähriger dort im Ghetto und im KZ gelitten. Er hat auch als Kind angefangen, Geige zu spielen. Wir sind dann zusammen noch einmal an die Orte seines Leidens gereist, das hat mich sehr aufgewühlt und berührt“. Entstanden sind aus dieser Reise ein Film unter dem Titel „Judith und der Mann von Schindlers Liste“ sowie ein Buch: „Spiel mir das Lied vom Leben – Judith und der Junge von Schindlers Liste“.
Autorin: Cornelia Rabitz
Die Künstler mit der Autorin und Vorstandsmitgliedern der Johannes-Wasmuth-Gesellschaft nach dem wunderbaren Konzert im Kelterhaus von Irene Diederichs
Zwangloses Speisen vor dem Konzert – ausgerichtet durch unsere Ehrenamtlichen Hans und Klaus !!!Martin Walser läßt den jungen Musikern den Vortritt – eine noble Geste!
Die schöne Magelone
Daniel Behle, Tenor, Sveinung Bjelland, Klavier, Martin Walser, Erzähler
Johannes Brahms: Die schöne Magelone, op. 33
Im Rahmen des Festivals RheinVokal war Arp Museum Bahnhof Rolandseck der Liederzyklus „Die schöne Magelone“ von Johannes Brahms zu hören.
Er ist zweifellos einer der schönsten der Liedliteratur, wird aber immer noch ziemlich stiefmütterlich behandelt. Höchste Zeit, daran etwas zu ändern! Das sagen sich Daniel Behle, derzeit einer der erfolgreichsten jungen Tenöre und überzeugendsten Liedinterpreten, und der mittlerweile altersweise Martin Walser. Der höchst agile Doyen der deutschen Literatur hat vor einiger Zeit eine eigene Textfassung der Tieckschen Liebesgeschichte zwischen dem Grafen Peter aus der Provence und der neapolitanischen Prinzessin Magelone erstellt und erzählt das mittelalterliche Märchen hinreißend mit einer wunderbar leichten Ironie.
Also beste Voraussetzungen für eine Rehabilitierung des Zyklus‘ – zumal mit Sveinung Bjelland auch ein gleichrangiger Partner am Klavier saß.