3. Abonnementkonzert mit Mirijam Contzen und Tobias Bredohl

Konzert Contzen mit Heucke
Die Künstler mit dem Komponisten Stefan Heucke

Konzert Contzen von oben Konzert Contzen mit BredohlBeim 3. Abonnementkonzert der Wasmuth-Gesellschaft war das Duo Mirijam Contzen und Tobias Bredohl in den Räumen des Arp Museums zu Gast.
Nach der „Regenlied“-Sonate, die Johannes Brahms im Andenken an den frühverstorbenen Felix Schumann, dem Sohn von Clara und Robert Schumann, komponiert hat, stellte der Komponist Stefan Heucke seine 2. Sonate für Violine und Klavier vor. In ihr versteckt sich eine liedhafte Melodie, die den Komponisten nicht mehr losließ und der er sozusagen diese heitere Sonate gewidmet hat. Nach der Pause folgte die Sonate Es-Dur op. 18 von Richard Strauß, die zeitgleich mit den symphonischen Dichtungen „Macbeth“ und „Don Juan“ entstand.
Das begeisterte Publikum erklatschte sich als Zugabe die „Sicilienne“ von Maria Theresia von Paradis.

Rezension von Irena Wachendorf

Feinsinnige Romantik

Der Johannes Wasmuth Gesellschaft war es gelungen, für das 3. Abonnenten Konzert die Geigerin Mirijam Conzen und ihren Klavierbegleiter Tobias Bredohl  für einen Violinsonatenvortrag  im Arp- Museum zu gewinnen. Eröffnet wurde der Abend mit Johannes Brahms sogenannter „Regenlied Sonate“ op 78 in G-Dur. Dieses Werk  weist dem Klavier einen gewichtigen Part zu, den Bredohl sensibel und klangschön zu meistern wusste, ohne den feinseidigen, romantischen Ton von Mirijam Conzen zu bedrängen.

Die Sonate Nr. 2 des 1959 geborenen Komponisten Stefan Heucke stand kaum im Zeichen neutönender Avantgarde. Vielmehr überraschte die Komposition die Zuhörer damit, dass sie die Klangfarben der Spätromantik wiederfinden konnten sowie rhythmische Elemente, die stark an Prokofiew und Schostakowitsch erinnerten. Originell, das Scherzo, welches allein ein virtuoser Pizzicato-Satz war. Der letzte Satz mündete in einer Melodie in A-Dur.

Den Abschluss bildete die Sonate von Richard Strauss op 18 in Es-Dur. Ein schwelgerisches Werk von großer Dichte. Mirijam Conzen formte auch dieses mit einem ausgesuchten Schönklang, jeden Ton mit einem schnellschwingenden Vibrato versehend, niemals zu exzentrischen Ausbrüchen neigend, ganz  im Sinne bester Konvention tradierter Interpretation. Leider trübte den Genuss ein Dauerton im Raum, den die Klimaanlage verursacht sowie ein knarzendes Podium. Das Publikum dankte den Künstlern mit langanhaltenden Applaus.