
Heute fand das erste Konzert des Rolandsecker Jubiläumsfestivals statt.
Acht Musiker spielten Werke von Joaquin Turina, Oedeon Partos, Carl Reinecke, Hugo Wolf und Johannes Brahms
Heute fand das erste Konzert des Rolandsecker Jubiläumsfestivals statt.
Acht Musiker spielten Werke von Joaquin Turina, Oedeon Partos, Carl Reinecke, Hugo Wolf und Johannes Brahms
Mit einem Auftaktkonzert für die Förderinnen und Förderer begann am 1. Juli das 10. Rolandseck-Festival.
Es wurde vom Kultur-Staatssekretär Walter Schumacher, dem Direktor des Arpmuseums Bahnhof Rolandseck Dr. Oliver Kornhoff und dem Vorsitzenden der Johannes-Wasmuth-Gesellschaft Dr. Helmut Neumann eröffnet. In ihren Reden betonten die Herren die geschichtlichen Hintergründe der Völkerverständigung und – freundschaft durch Kunst und Musik.
Besonders herzlich wurde der 90 jährige Chaim Taub gegrüßt, der gemeinsam mit Johannes Wasmuth kurz nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland vor 50 Jahren, das Israel Philharmonic Orchestra nach Bonn geholt hatte. Taub war damals dessen Konzertmeister. Seine Schüler Guy Braunstein und Ohad Ben-Ari, die er einst in Meisterkursen in Rolandseck unterrichtete, sind heute Leiter des Festivals.
Das neugegründete Arp-Quartett und die Flötistin Gili Schwarzmann spielten Werke von Haydn und Dvorak und unterhielten sich nach dem Konzert angeregt mit allen Musikfreunden.
Alexandra Untiedt (Sopran) und Rebecca Cápová (Klavier) präsentierten in einer Matinée, organisiert von der Johannes-Wasmuth-Gesellschaft, im Kelterhaus in Muffendorf, Lieder von Felix Mendelssohn- Bartholdy, Johannes Brahms und Richard Wagner. „Im Rausch der Lieder“ benannten sie ihr Konzert. Vielfältige Facetten der Liebe von Anbeginn bis zum Ende „Auf dem Kirchhofe“ und das Sehnen nach Liebeserfüllung in den Wesendoncklieder von Richard Wagner wurden kongenial von dem Duo gedeutet und musikalisch umgesetzt. Alexandra Untiedt könnte mit ihrer „Wagnerstimme“ große Säle füllen, wußte sich aber nuancenreich auf Lied und Raum einzustellen. Rebecca Cápová begleitete höchst sensibel und brillierte dann solistisch mit sechs Liedern ohne Worte von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Mozart neu erfahren
Der Wasmuth-Gesellschaft ist es geglückt, den renommierten Mozart-Spezialisten Prof. Siegfried Mauser, Präsident des Mozarteums in Salzburg, für ein Konzert in der Lobby des Arp-Museums zu gewinnen.
Erst im November vergangenen Jahres erschienen seine Einspielungen sämtlicher 18 Klaviersonaten von Mozart.
Siegfried Mauser, der nicht nur Klavier sondern auch Musikwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte studiert hat, überraschte die Zuhörer mit spannenden Einführungen zu jedem Werk. Sein Ansatz gilt der „Entromantisierung“ der Interpretation Mozarts Werke. So erklärte er bereits zu Beginn, dass Mozart vom Musiktheater, der Oper ausgehend, zu verstehen sei. Daraus entspränge das Menschliche, welches tief berührend den Zuhörer erreicht, und die überbordende Fülle der musikalischen Motive und Einfälle. Dieses ließ sich dann auch hervorragend an der Sonate Nr3 in B-Dur KV 281, die Mauser zu Gehör brachte, nachvollziehen.
Welche Bedeutung Mozart für die Entwicklung der Moderne der Musik einnimmt, wurde deutlich an zwei Solitären seiner späten Kompositionen: Dem Rondo a-moll KV 511 und dem Adagio h-moll 540. Kaum glaubte man stellenweise, diese – zum Teil hoch romantischen Klänge – changierend zwischen Dur und Moll und starken Tonartwechseln, wären Mozart zu zuordnen, erinnerten sie doch eher an Schubert oder sogar Chopin.
Mausers Spiel ist getragen von hoher Expressivität, überraschender Agogik als Stilmittel zur Abgrenzung einzelner Motive in diesen die Terrassendynamik stark herausgearbeitet wird, sowie einer klaren Abgrenzung von rechter und linker Hand. Dieses macht seine Interpretation ungemein präsent und tiefenscharf.
Zum Schluss erklang Mozart’s Sonate Nr. 8 in a-moll KV 310, die er komponierte, nachdem seine Mutter, die ihn mit nach Paris begleitet hatte, dort überraschend verstarb. Die Interpretation Siegfried Mausers verdeutlichte intensiv alle Gefühle des jungen Mozarts, die Mozart nicht in Worte, aber anrührend sowie beklemmend in seine Musik fasste. Ein Konzert, welches dem Zuhörer neue Dimensionen eröffnete, die Musik Mozarts neu zu erfahren.
Autorin: Irena Wachendorf
Die Johannes-Wasmuth-Gesellschaft e.V. und das Arp Museum Bahnhof Rolandseck präsentierten:
Nils Mönkemeyer (Viola) und William Youn (Klavier) gaben ein Benefizkonzert für die Johannes Wasmuth-Gesellschaft in Kooperation mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck.
Auf ein rein deutsches Programm der Romantik mit Werken von Robert Schumann und Johannes Brahms hatten sich die beiden Ausnahmekünstler geeinigt.
Technisch brillant, mit differenzierter Aussagekraft und einer unbändigen Musizierlust faszinierte das Duo die zahlreichen Musikfreunde, die hochkonzentriert -ohne einen einzigen Huster- der Musik lauschten.
Das Lied „Frühlingsnacht“ von Robert Schumann, für Klavier bearbeitet von Franz Liszt, spielte William Youn mit natürlicher Leichtigkeit, ohne lastende Schwere.
Die folgenden Sonate f-moll op.120 Nr.1, die Brahms ursprünglich für Klarinette und später auch für Bratsche komponiert hatte, spielte das Duo temporeich und rhythmisch markant, damit sich der „muntere Tanzcharakter“ trotz aller Ernsthaftigkeit durchsetze.
Nach dem begeisterten Applaus gab es als Zugabe „Gut Abend, gut Nacht“ mit der Aufforderung von Mönkemeyer, doch mitzusingen, wenn das Liedlein erkannt würde, was dann auch in rührender Weise geschah!
Programm:
Robert Schumann: Adagio und Allegro As-Dur, op. 70
Johannes Brahms: Sonate Es-Dur op. 120 Nr. 2
Johannes Brahms: Ungarische Tänze (Auswahl)
Johannes Brahms 2. Satz aus der Klaviersonate Nr.1 Op.1
Robert Schumann / Franz Liszt: „Frühlingsnacht“ S568
Johannes Brahms: Sonate f-moll op. 120 Nr.1
Künstlerische Brillanz und innovative Programmgestaltung sind das Markenzeichen, mit dem Nils Mönkemeyer sich in kurzer Zeit als einer der „international erfolgreichsten Bratschisten“ (Harald Eggebrecht, Süddeutsche Zeitung) profiliert und der Bratsche zu enormer Aufmerksamkeit verholfen hat. In seinen Programmen spannt er den Bogen von Entdeckungen und Ersteinspielungen originärer Bratschenliteratur des 18. Jahrhunderts bis hin zur Moderne und zu Eigenbearbeitungen. Bereits während seines Studi-um bei Hariolf Schlichtig entwickelte Nils Mönkemeyer eine intensive Konzertkarriere und erhielt zahlreiche Preise, so den 1. Preis beim Internationalen Yuri Bashmet-Wettbewerb in Moskau, den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs und den renommierten Parkhouse Award in London. Er konzertiert auf den internationalen Konzertpodien wie der Londoner Wigmore Hall, dem Wiener Musikverein, dem Bozar in Brüssel, der Kölner Philharmonie oder der Berliner Philharmonie und ist Gast auf Festivals wie den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Rheingau Musik Festival, dem Kammermusikfest Lockenhaus oder dem Mozartfest Würzburg.
Als einen „echten Poeten“ mit „bravouröser Anschlagstechnik“ rühmt die Presse den 1982 geborenen koreanischen Pianisten William Youn, der aus der Talentschmiede von Karl-Heinz Kämmerling stammt.Zu William Youns Projekten gehören Konzerte in Häusern von Weltrang und Festivalauftritte von Berlin über Seoul bis New York.
Im Kelterhaus von Irene Diederichs fand das Mitgliederkonzert 2015 statt.
Lucas Brunnert (Violine) und Myriam Farid (Klavier hatten ein interessantes Programm zusammengestellt:
Ernest Chausson
Poème Opus 25
Douglas Lilburn
Sonate für Violine und Klavier
Ludwig van Beethoven Sonate Nr. 7, Opus 30 Nr. 2
Allegro con brio
Adagio cantabile
Scherzo
Finale
Camille Saint- Saëns
Introduktion und Rondo Capriccioso Opus 28
Die begeisterten Mitglieder erklatschten sich als Zugabe das Thema aus „Schindlers Liste“ nach Itzak Perlmann.